Immobilienmarkt auf Mallorca: Preise für Fincas steigen durch Legalisierung in die Höhe

In den letzten Wochen hat ein neues Dekret der konservativen Landesregierung auf Mallorca zu einem unerwarteten Boom im Immobilienmarkt geführt. Das Dekret sieht die nachträgliche Legalisierung von Schwarzbauten im ländlichen Raum vor, was die Preise für Fincas und Landhäuser dramatisch ansteigen lässt. Wir haben uns mit unserer Standortleiterin Jill Jakubowski über die Auswirkungen dieser Gesetzesänderung unterhalten und ihre Einschätzung zu den Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt eingeholt.

Nachträgliche Legalisierung treibt Preise nach oben

Das Dekret hat unmittelbare Konsequenzen: Viele Besitzer von illegalen oder teilweise illegalen Bauten auf dem Land versuchen, ihre Immobilien zu verkaufen, und schlagen die Kosten für die Legalisierung auf den Verkaufspreis drauf. Dies führt zu einem erheblichen Preisanstieg, insbesondere in beliebten ländlichen Gegenden. Kleine, renovierungsbedürftige Landhäuser mit einer Fläche von 45 Quadratmetern werden nun für bis zu 120.000 Euro angeboten.

Jill Jakubowskis Einschätzung zur Lage

„Die Möglichkeit der nachträglichen Legalisierung öffnet neue Märkte, besonders für ausländische Käufer“, erklärt Jill Jakubowski. „Viele internationale Käufer legen großen Wert darauf, dass alle rechtlichen Unterlagen in Ordnung sind, auch wenn dies bedeutet, dass sie etwas mehr bezahlen müssen. Das neue Dekret erleichtert diesen Käufern den Zugang zu Immobilien, die vorher für sie unattraktiv waren.“

Zusätzliche Kosten und Herausforderungen

Die Legalisierungskosten für ein typisches Haus von 200 Quadratmetern belaufen sich laut Experten auf 25.000 bis 40.000 Euro. Trotz dieser hohen Kosten stoßen die neuen Regelungen auf großes Interesse bei sowohl einheimischen als auch ausländischen Käufern. „Viele Eigentümer sind sich jedoch der genauen Kosten und des Verfahrensablaufs unsicher,“ so Jakubowski. „Es ist wichtig, dass potenzielle Verkäufer und Käufer umfassend informiert werden.“

Aufschwung einer ganzen Branche

Das Dekret hat zu einem Aufschwung in verschiedenen Bereichen der Immobilienbranche geführt. Unternehmen, die sich auf Topografie, Immobilienplanung, Fotografie und Bau spezialisiert haben, verzeichnen eine erhöhte Nachfrage. Auch Anwaltskanzleien und Makler mit Fokus auf den ländlichen Raum profitieren von der Gesetzesänderung.

Herausforderungen für Eigentümer

Nicht alle Gebäude können von der Legalisierung profitieren. Einige Eigentümer haben Schwierigkeiten, die Verjährung ihrer illegalen Bautätigkeiten nachzuweisen, da ihnen entsprechende Unterlagen fehlen. „Es gibt auch Eigentümer, die vor der Legalisierung zurückschrecken, weil sie befürchten, dass bauliche Eingriffe notwendig werden,“ erklärt Jakubowski. „Dennoch müssen in vielen Fällen Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Gebäude zu gewährleisten.“

Neue Chancen und Unsicherheiten

Die Gesetzesänderung öffnet vielen Eigentümern neue Türen. „Einige Eigentümer erkennen nun, dass sie eine Käufergruppe ansprechen können, die ihnen bisher verwehrt war,“ sagt Jakubowski. „Dennoch bleibt die Unsicherheit groß, besonders für diejenigen, die nicht wissen, wie sie die Verjährung ihrer Bauten nachweisen können.“

Fazit

Das neue Dekret auf Mallorca bringt zahlreiche Veränderungen mit sich. Es bietet neue Chancen für Verkäufer und schafft gleichzeitig Herausforderungen für Eigentümer, die ihre illegalen Bauten legalisieren möchten. „Insgesamt sehen wir eine positive Entwicklung, die den Markt dynamischer macht,“ fasst Jill Jakubowski zusammen. „Es ist jedoch entscheidend, dass alle Beteiligten gut informiert sind und die nötigen Schritte sorgfältig planen.“

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